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Unterweisung Dezember 2020

Manipulation

 

Unter Manipulation versteht man das Umgehen oder Unwirksam-machen von Schutzeinrichtungen mit der Konsequenz, eiune Maschine in einer nicht vorgesehenen Weise oder ohne notwendige Schutzmaßnahmen zu verwenden. Eine Studie der gewerblichen Berufsgenossenschaften hat gezeigt, dass rund ein Drittel aller Schutzeinrichtungen an Maschinen zeitweise oder permanent manipuliert werden. Dies betrifft sowohl ältere als auch neuere, mit einer CE-Kennzeichnung versehene, Maschinen. Gut ein Viertel aller Arbeitsunfälle an Maschinen ist auf Manipulation von Schutzeinrichtungen zurückzuführen. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, solche Manipulationen nachhaltig zu verhindern.

Mögliche Gefährdungen / Belastungen

  • Quetschen, Scheren, Einziehen etc. durch gefährliche Maschinenbewegungen
  • Herausschleudern von Teilen (z.B. Werkstück, Werkzeug)
  • Strahlung
  • Erhöhte Lärmbelastung
  • Kontakt mit schädlichen Substanzen
  • Einatmen giftiger Dämpfe
  • Geringes Risikobewusstsein
  • Unkenntnis darüber, dass Schutzeinrichtungen manipuliert sind.

Was kann passieren?

    • Beschäftigte erleiden Körperschäden oder tödliche Verletzungen
    • Bleibende Gesundheitsschäden treten auf
    • Es kommt zu chronischen Erkrankungen oder zu Berufskrankheiten
    • Fehlzeiten belasten den Betrieb
    • Es kommt zu strafrechtlichen Konsequenzen für die Verantwortlichen

Was ist zu tun?

Neumaschinen

Der Einkauf erfolgt auf Basis des Lastenhefts, das die Anforderungen an die Maschine und insbesondere ihren Einsatzzweck festhält. Dieses benötigt der Hersteller, um eine Maschine mit einem passenden Schutzkonzept anbieten zu können.

  • Sicherheitsfachkräfte, Anlagenverantwortliche bzw. Bedienpersonen in den Einkaufsprozess einbeziehen.
  • Manipulationsanreiz berücksichtigen
  • Sich das Schutzkonzept des Herstellers erläutern lassen


Bestandsmaschinen

Wurde an einer bereits genutzten Maschine die Manipulation einer Schutzeinrichtung festgestellt, sollte folgende Vorgehensweise beachtet werden:

  • Maschine in den sicheren Zustand zurückversetzen
  • Situation analysieren:
    - Was wird wo manipuliert (z.B. Türschalter an Maschinen etc.)
    - Wie wird manipuliert (z.B. Betätiger von Türschaltern abgeschraubt)? 
    - Bei welcher Tätigkeit wird manipuliert (z.B. Bedienung, Instandhaltung,
       Störungsbeseitigung,Einrichten)?
  • Ursachen ermitteln, z.B.:
    - Stückzahldruck
    - Prozessbeobachtung erforderlich
    - Einrichten geht schneller
    - Arbeitserleichterung
    - keine Unterbrechung des Automatikbetriebs
    - fehlende oder ungeeignete Betriebsarten

  • Gegenmaßnahmen ergreifen unter Beachtung der Rangfolge „T-O-P“:
    1. Technik (z.B. alternatives Schutzkonzept, zusätzliche oder alternative
        Betriebsarten)
    2. Organisation (Manipulation ächten durch Unternehmenskultur,
        Prozessablauf verändern, mit geeigneter Maschine arbeiten)
    3. Personenbezogene Maßnahmen (Schulung, Unterweisung)

  • Wirkung der getroffenen Maßnahmen prüfen
    - regelmäßige Stichproben
    - langfristige, wiederholende Prüfungen

Aufgrund des hohen Unfallrisikos durch manipulierte Schutzeinrichtungen sollte die Thematik im Betrieb zügig angegangen und umfassen behandelt werden. Detaillierte Informationen mit Praxishilfen und Checklisten für Hersteller, Händler und Betreiber von Maschinen sind im Internet zu finden (www.stopp-manipulation.org).

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